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17.02.2015 Kategorie: Pressestelle

Auf gemeinsame Werte besinnen

Ministerpräsident Stephan Weil hielt Festvortrag beim Abend der Begegnung

Braunschweig/Hannover (epd). Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat den Braunschweigern rund 48 Stunden nach der Absage ihres Karnevalsumzuges für den Umgang mit diesem Erlebnis Respekt ausgesprochen. "Viele waren traurig, aber alle haben ohne Groll gesagt: 'Das lassen wir uns nicht nehmen, wir kommen wieder'", sagte Weil am 17. Februar beim Jahresempfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Das sei eine Haltung auf die die Menschen der Stadt stolz sein könnten. Weltweit werde in jüngster Zeit die demokratische Grundordnung bedroht, mahnte Weil vor rund 500 Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche im Braunschweiger Dom. "Die offene Gesellschaft, wie wir sie haben, steht unter Druck." Als Beispiele nannte der Politiker die Attentate von Paris und Kopenhagen. "Wir dürfen dem Druck nicht nachgeben, sondern wir müssen uns besinnen auf die gemeinsamen Werte, nach denen wir leben wollen. Diese Werte gilt es, zu verteidigen."

Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hatte zur Eröffnung des Kirchenempfangs mit biblischen Grußworten einen Bezug zur Absage des Karnevalsumzuges in der Stadt hergestellt. "Eine Bitte nach gnädigem Schutz vor Unheil gewinnt gerade vor den Ereignissen der vergangenen Tagen eine besondere Aktualität", sagte der Theologe. Sie gelte aber ganz ausdrücklich allen Menschen, ganz gleich welcher Religion, Nationalität oder Weltanschauung. "Wir sind eine Kirche des Miteinanders."

Der mit jährlich rund 250.000 Besuchern größte Karnevalsumzug Norddeutschlands "Schoduvel" war am 15. Februar wegen einer Terrorwarnung kurz vor dem Start abgesagt worden. Aus zuverlässigen Staatsschutzquellen sei bekanntgeworden, dass eine "konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund vorliege", hieß es seitens der Polizei. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig lädt in jedem Jahr Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kirche zum "Abend der Begegnung" ein. In der Vergangenheit gehörten unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt oder der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, zu den Festrednern.

Festvortrag von Ministerpräsident Weil.

Begrüßung zum Abend der Begegnung: Ministerpräsident Weil und Landesbischof Meyns.

Politische Prominenz (v.r.): Oberbürgermeister Markurth, stellvertretender Landtagspräsident Bachmann, Ministerin Heiligenstadt, Minister Schneider.

Geselliges Miteinander im Braunschweigischen Landesmuseum. Fotos (4): S. Hübner

Beitrag von Evangelischer Pressedienst