Braunschweig (epd). Dr. Christoph Meyns (52) ist am 5. Juli in sein Amt als braunschweigischer Landesbischof eingeführt worden. Bei seiner Predigt im Braunschweiger Dom erinnerte Meyns an seine persönlichen Erfahrungen der Freude mit dem christlichen Glauben. Diese bildeten die Grundlage, um Heraus-forderungen des Lebens zu bewältigen. Der frühere Husumer Pastor ist Nachfolger von Professor Friedrich Weber (65), der Ende Mai in den Ruhestand ging.
Die Kirche stehe vor Veränderungsprozessen beispielsweise bei den Finanzen, ihren Gebäuden oder Arbeitsfeldern, sagte Meyns. Für die Bewältigung künftiger Herausforderungen sei neben Sorgfalt und Expertise vor allem eine "gute geistliche Verwurzelung" wichtig.
In dem Festgottesdienst überreichte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Gerhard Ulrich, Meyns das Amtskreuz. Der neue Bischof sei "einer, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität stehe", sagte Ulrich. Meyns verstehe es, Menschen mitzunehmen und sie zu überzeugen.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sagte, Meyns habe sich bereits bei seiner Wahl im vergangenen Jahr durch seinen Humor und sein Selbstbewusstsein ausgezeichnet. Er übernehme ein Amt mit großem Anspruch. Dabei werde ihm seine zusätzliche Ausbildung zum Gemeindeberater eine wichtige Stütze sein.
Meyns übernehme das Bischofsamt in "bewegten Zeiten", sagte der Ratsvorsit-zende der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Ralf Meister aus Hannover. Er bringe die richtige Mischung aus Pragmatismus, theologischer Klarheit, Humor und einem festen Glauben mit, um diesen Auftrag auszuführen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erinnerte bei der Einführung an das gute Verhältnis von Land und Kirchen, das von gegenseitigem Vertrauen geprägt sei. Die Kirchen leisteten für die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag. "Wir wünschen uns eine gute, enge und offene Zusammenarbeit."
Für die katholische Kirche hob der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle die gute Nachbarschaft seines Bistums zur braunschweigischen Landeskirche hervor: „Ich würde mich freuen, wenn wir diese ökumenischen Beziehungen auch in Zukunft in gewohnter Intensität beibehalten könnten, um miteinander und voneinander zu lernen."
Der Oldenburger Bischof Jan Janssen würdigte das Mitei-nander der evangelischen Kirchen in Niedersachsen. Es sei gut, dass dabei die Vielfalt der regionalen Prägungen im Blick bleibe.