Braunschweig. Angesichts der jüngsten Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns zu einem stärkeren praktischen und politischen Handeln aufgerufen. Die Kirchen seien aufgefordert, Einfluss auf die Politik zu nehmen, damit kreative Lösungen zugunsten der Flüchtlinge gefunden werden, sagte er am Sonntag, 26. April, in der St. Andreas-Kirche in Braunschweig. Außerdem müssten alle Christen und Kirchengemeinden sowie die Diakonie helfen, wo immer sie können: „Sicher gibt es keine einfachen Antworten. Aber eines darf nicht passieren: dass wir wegsehen und nichts tun.“
Außerdem kritisierte der Landesbischof die Vorstellung eines stetig steigenden Wohlstands. Immer deutlicher zeigten sich die Grenzen des Wachstums. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe beschädige das Klima, Überfischung, Plastikmüll und Versauerung gefährdeten die Weltmeere. Und die Abholzung der Regenwälder verringere die Regenerationsfähigkeit der Erde. „Wir alle werden in den kommenden Jahrzehnten lernen müssen, mit weniger auszukommen und die Ressourcen dieser Erde mit mehr Menschen zu teilen“, sagte er. Unter diesen Bedingungen werde es eine Herausforderung sein, menschlich zu handeln und nicht billigend die Armut, das Elend und den Tod anderer Menschen in Kauf zu nehmen.